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Ratgeber

AVM erklärt Anschlussarten: Kabel

DSL, Mobilfunk, Kabel und Glasfaser, die FRITZ!Box läuft an jedem Anschluss. Doch wie genau unterscheiden sich die einzelnen Anschlussarten? Diese Ratgeberreihe verschafft einen Überblick. Der folgende Artikel widmet sich den Besonderheiten eines Kabelanschlusses.

Vom Fernsehnetz zum Highspeed-Internet

Das von der Deutschen Bundespost in den 1980er Jahren errichtete Kabelnetz diente nur zur Übertragung des Fernsehens. Die Signale gingen in eine Richtung: vom Fernsehsender zum Zuschauer nach Hause. Ein Rückkanal war nicht notwendig, ist aber Voraussetzung für Internet und Telefonie über Kabel. Schließlich senden die Kunden dabei Daten wie E-Mails oder Sprachdaten beim Telefonieren.

Deswegen wurde ein Ausbau der Infrastruktur notwendig. Dazu galt es zunächst die Kabelanschlüsse für die gewünschten Haushalte rückkanalfähig zu erweitern. Der daraus resultierende Versorgungsweg von Anbieter zu Kundschaft ist in vier Schritte unterteilt.

Die vier Netzebenen

In den Masterkopfstationen (1) kommen die Fernsehsignale entweder per Satellit oder Glasfaser direkt von den Fernsehsendern an. An den Kopfstationen (2) werden die Signale per CMTS (Cable Modem Termination System) vermittelt. Die Kopfstationen wiederum sind mit Straßenverteilern (3) verbunden, die das Kabelnetz an die einzelnen Empfängerstellen, sozusagen in die jeweiligen Straßen, weiterleiten. Sogenannte Verstärkerpunkte verstärken diese Signale, bevor sie am Hausübergabepunkt (4) auf die einzelnen Haushalte verteilt werden. Aufgrund dieser letzten spezifischen Aufteilung kann es sein, dass sich das Unternehmen, das für das Kabelnetz der Straßen zuständig ist, von dem, das die einzelnen Haushalte versorgt, unterscheidet.

Der Kabelnetzstandard DOCSIS

Der Standard für Kabelnetze ist DOCSIS. Es handelt sich dabei um eine Spezifikation für die Datenübertragung in Kabelnetzen. Entwickelt wurde DOCSIS 1997 von den CableLabs, einer Forschungs- und Entwicklungsvereinigung mehrerer Kabelfernsehunternehmen, die das Kabelnetz internetfähig machen wollten. Mit dem DOCSIS-Standard war es nun möglich, Internetzugänge über Kabelnetze zur Verfügung zu stellen.

Internet per Kabel: Alle Details im Video

DOCSIS-Standards im Überblick

DOCSIS 1.0

Mit der ersten DOCSIS-Version stand jeweils ein Kanal für den Download und ein Kanal für den Upload zur Verfügung.

DOCSIS 2.0

Die Weiterentwicklung benutzt breitere Frequenzkanäle und eine verbesserte Modulationsart. Dadurch erhöht sich die Datenrate für den Upload.

DOCSIS 3.0

Im Unterschied zu den vorangegangenen Versionen können mehrere Kanäle für den parallelen Up- und Download gebündelt werden. So können im Download bis zu 1.760 MBit/s und 240 MBit/s im Upload erreicht werden.

DOCSIS 3.1

Diese Version verspricht Aussicht auf noch mehr Speed durch neue Modulationsarten und Fehlerkorrekturmechanismen. Damit sind Geschwindigkeiten von mehreren Gigabit möglich.

Die eigentlichen Daten werden per IP von hier aus weitergeleitet. Auch die Sprachdaten werden per IP übermittelt, wobei deren Priorisierung (Quality of Service) dafür sorgt, dass Telefongespräche optimal übertragen werden.

Routerfreiheit seit dem 1. August 2016

Seit August 2016 gilt die Routerfreiheit, so dass auch am Kabelanschluss freie Wahl für ein Endgerät, wie die FRITZ!Box 6660 Cable besteht. Aktuelle Informationen zur Routerfreiheit und Einrichtung der FRITZ!Box finden Sie auf avm.de/freie-routerwahl.