AVM erklärt Anschlussarten: DSL
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DSL, Mobilfunk, Kabel und Glasfaser, die FRITZ!Box läuft an jedem Anschluss. Doch wie genau unterscheiden sich die einzelnen Anschlussarten? Diese Ratgeberreihe verschafft einen Überblick. Den Anfang macht DSL.
Aller Anfang war… langsam
DSL (Digital Subscriber Line) ist eine Sammelbezeichnung für mehrere Standards zum Datentransfer mit höheren Übertragungsraten. Bis bei der Telekom Anfang 2000 die ersten ADSL-Angebote verfügbar waren, ging man entweder mit dem 56k-Modem (mit dem wohl berühmtesten Einwahlsound aller Zeiten) oder via ISDN (64 kBit/s; bei Kanalbündelung 128 kBit/s) online. DSL nutzt Frequenzbänder, die in einem anderen Bereich als die der Telefonie oder des ISDN liegen. Diese Technik ermöglicht zudem, die Übertragung durch Verteilen des Datenstroms auf unterschiedliche Frequenzen zu optimieren.
Bei Markteinführung versprach DSL Download-Geschwindigkeiten von bis zu 768 kBit/s. Je nach gewähltem Paket stand der Kundschaft monatlich eine entsprechende Anzahl von Onlinestunden zur Verfügung. Eine Flatrate, die zum Festpreis unbegrenztes Surfen ermöglichte, erschien erst später. Der Blick auf das Angebot verschiedener DSL-Provider zeigt, dass 2019 ein DSL-Anschluss mit einer Bandbreite von mindestens 25-50 MBit/s zu den Einstiegstarifen zählt und Angebote von 100 MBit/s und mehr durchaus keine Seltenheit mehr darstellen.
ADSL, VDSL, G.fast – die Entwicklung im Überblick
Der erste nutzbare DSL-Standard war ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line). Diesen Standard zeichnen zwei Merkmale aus, die bis heute für alle DSL-Varianten charakteristisch sind: Zum einen die simultane Nutzung von Internetleitung und Festnetztelefon, zum anderen das asymmetrische Verhältnis zwischen Sende- und Empfangsgeschwindigkeit. Letzteres bedeutet, dass mehr Bandbreite für den Down- als für den Upload zur Verfügung steht.
Aspekt der Entfernung
Alle DSL-Varianten nutzen für das letzte Stück der Übertragung Kupferleitungen. Diese auch als Teilnehmeranschlussleitung (TAL) bezeichneten Kabel laufen in der Vermittlungsstelle zusammen. Je weiter der Anschluss von der Vermittlungsstelle entfernt ist, desto geringer wird der Datendurchsatz. Das kann gerade in ländlichen Regionen mit wenigen Vermittlungsstellen in langsamen Verbindungen resultieren.
DSL: Alle Details im Video
Einen Überblick über den technologischen Fortschritt gibt die folgende Tabelle
ADSL |
läutete die DSL-Ära mit einer maximalen Übertragungsrate von bis zu 6 MBit/s ein. |
ADSL2 |
ist eine Weiterentwicklung von ADSL, die in Deutschland praktisch nicht zum Einsatz kam. Stattdessen folgte direkt der Übergang zu ADSL2+. |
ADSL2+ |
kam 2006 auf den Markt. Dienstleister boten Geschwindigkeiten von bis zu 16 MBit/s an. ADSL2+ nutzt einen höheren Frequenzbereich als ADSL und sorgt für bessere Datenübertragung und Reichweite. |
VDSL |
oder Very High Digital Subscriber Line hat sich in Deutschland wegen zu geringer Reichweite und Inkompatibilität zur ADSL-Technik nie durchgesetzt. Spricht man von VDSL, ist in der Regel VDSL2 gemeint. |
VDSL2 |
basiert auf der ADSL-Technik und ist vollständig abwärtskompatibel. Übertragungsraten von bis zu 50 MBit/s trugen maßgeblich zum Erfolg von VDSL2 in Deutschland bei. Zudem bot diese Technik mehr Spielraum bei der Aufteilung auf die unterschiedlichen Dienste und die Gewichtung von Down- und Upstreamgeschwindigkeit. |
VDSL-Vectoring |
realisiert Übertragungsraten von bis zu 100 MBit/s. Mit mehr Nutzern geht zwangsläufig ein Anstieg der Datenströme einher. Diese Datenströme senden in bestimmten Frequenzen, die sich gegenseitig stören beziehungsweise „übersprechen“. Vectoring verhindert dies durch ein zeitgleich zum eigentlichen Datensignal gesendetes Gegensignal, das die Störfrequenzen austariert. Effektiv dient Vectoring also der Sicherung der Geschwindigkeit trotz zunehmender Anzahl |
Supervectoring |
ist eine optimierte Variante des VDSL-Vectoring bei der die Bandbreite zur Datenübertragung von 17 auf 35 MHz erweitert wurde. So können noch mehr Frequenzspektren parallel reibungslos genutzt werden. Supervectoring ermöglicht Datenströme von bis zu 250 MBit/s. |
G.fast |
verspricht durch die Erweiterung der Bandbreite höhere Übertragungsraten von bis zu 2 GBit/s. Da die Übertragung auf hohen Frequenzen läuft, beschränkt sich eine zuverlässige Versorgung auf verhältnismäßig kurze Distanzen. Das Problem des Übersprechens wird noch relevanter und macht Vectoring unverzichtbar. |
Nötige Hardware
Grundsätzlich ist für den DSL-Zugang ein DSL-Modem nötig. Eine FRITZ!Box ermöglicht außerdem mehreren Computern oder Mobilgeräten Zugang zum Netzwerk, dient als Telefonzentrale und bringt modernste Multimedia-Features mit sich.