Alles über WLAN
AVM Inhalt
Aktuelle Daten zeigen, dass im Jahr 2023 rund 92 % aller Haushalte in Deutschland einen Internetanschluss besitzen, was etwa 40 Millionen Haushalten entspricht. Von diesen Anschlüssen verwenden die meisten Haushalte WLAN, um ihren Internetzugang im Haus zu verteilen. Kein Wunder, denn die kabellose Verbindung ist schnell hergestellt, ermöglicht eine hohe Datenübertragungsrate und praktisch alle Endgeräte verfügen entweder über ein WLAN-Modul oder können mit einem WLAN-USB-Client entsprechend erweitert werden.
Allerdings war das nicht immer so: Zu Beginn des DSL-Zeitalters erfolgte die Internetverbindung über das LAN-Kabel, bevor die WLAN-Verbindung als luxuriöse Alternative Einzug hielt. Außerdem ist WLAN nicht gleich WLAN: Die Technologie entwickelt sich stets weiter und diverse Standards kennzeichnen diesen Verlauf. Mit den einzelnen Standards und weiteren wissenswerten Fakten zum Thema WLAN befasst sich dieser Artikel.
Was ist WLAN?
Die Abkürzung WLAN steht für „Wireless Local Area Network“. Mithilfe dieser Technologie ist es Endgeräten wie Tablet, PC oder Smartphone möglich, eine kabellose Verbindung zu einem Funknetzwerk herzustellen. Damit ein Funknetz aufgebaut werden kann, bedarf es eines Routers mit WLAN-Unterstützung (beispielsweise die FRITZ!Box 7690). Dieser empfängt das ankommende DSL-, Kabel- oder LTE-Signal und sendet es an entsprechende Geräte im Empfangsbereich.
Ansonsten funktioniert die Drahtlosverbindung wie ein kabelbetriebenes Netzwerk: WLAN-Geräte melden sich an und tauschen Daten mit dem Router aus. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es entfallen nicht nur die lästigen Kabel, Sie können sich mit Handy und Co. außerdem frei im Empfangsbereich bewegen, ohne die Verbindung zu verlieren. Des Weiteren stellen die Geräte die Verbindung zum WLAN automatisch wieder her, wenn Sie nach Verlassen des Empfangsbereiches zurückkehren. Für die Sicherheit der WLAN-Verbindungen sorgt auf den FRITZ!Box-Modellen die bewährte WPA3-Verschlüsselung: Ab Werk ist jedes WLAN-Netz mit einem individuellen Netzwerkschlüssel gesichert.
Was sind die Vorteile von Dual- bzw. Triband-WLAN?
Da es sich bei WLAN um ein Funknetz handelt, müssen die Funksignale in einem bestimmten Netz bzw. Frequenzbereich übertragen werden. Der langjährige Standard ist das 2,4-GHz-Netz. Das bedeutet, dass alle WLAN-Geräte im Heimnetz auf dieser Frequenz funken, was bei einer großen Menge an Hardware nicht nur zu großer Auslastung, sondern ggf. auch zu einer Beeinträchtigung der Geräte untereinander führt. Neben dem 2,4-GHz-Band kann auch das deutlich störungsärmere 5-GHz-Band für WLAN benutzt werden.
Mit Einführung des WLAN-AC-Standards im Jahr 2013 entstand hier erstmals eine breitere Nutzung für 5-GHz-WLAN-Netze, einen entsprechenden Client vorausgesetzt. Dual-WLAN bedeutet, dass die FRITZ!Box gleichzeitig auf beiden Kanälen verbundene Geräte bedienen kann. Wenn die Technik im WLAN-Router dann noch selbstständig entscheidet, welches Band für welches Gerät optimal ist und entsprechend wechselt, nennt man das Band Steering.
Mit der Einführung von Tri-Band-WLAN wird ein zusätzliches Band bei 6 GHz nutzbar. Damit können Router gleichzeitig auf drei Frequenzbändern – 2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz – senden, wie etwa die FRITZ!Box 5690 Pro. Die zusätzlichen Frequenzen des 6-GHz-Bandes ermöglichen noch schnellere Verbindungen und eine höhere Stabilität, da mehr Platz für die Datenübertragung zur Verfügung steht.
Welche Standards gibt es?
Der neueste WLAN-Standard heißt Wi-Fi 7. Dieser sorgt für eine noch schnellere Datenübertragung, höhere Kapazität und niedrigere Latenzzeiten, insbesondere wenn viele Geräte gleichzeitig im Netzwerk aktiv sind. Der bedeutendste Fortschritt ist die bereits erwähnte Nutzung des 6-GHz-Bands, wodurch noch mehr Bandbreite bereitgestellt wird und Interferenzen reduziert werden. Wi-Fi 7 führt die Technik Multi-Link Operation (MLO) ein, die es ermöglicht, dass ein Gerät gleichzeitig mehrere Verbindungen über verschiedene Frequenzbänder nutzt. Dies sorgt für eine effizientere Nutzung aller verfügbaren Kanäle und verbessert die Netzwerkstabilität und -geschwindigkeit erheblich – ideal für datenintensive Anwendungen wie 4K- oder 8K-Streaming und anspruchsvolles Cloud-Gaming.
Wi-Fi 7 hat einige Vorläufer, die jeweils neue Möglichkeiten mit sich brachten. Die wichtigsten WLAN-Standards sind hier kurz aufgelistet:
WLAN b, g, a |
Diese drei älteren WLAN-Standards sind heute kaum mehr gefragt, sorgten aber in den 2010er-Jahren für den Durchbruch von drahtlosem Internet. |
WLAN n |
WLAN n oder Wi-Fi 4? Beides bezeichnet das gleiche: Der WLAN-Standard aus dem Jahr 2009 ist noch heute das Rückgrat von WLAN im 2,4-GHz-Spektrum. |
WLAN ac |
WLAN ac aus dem Jahr 2013 sorgt für hohe WLAN-Geschwindigkeiten im 5-GHz-Bereich. Mittlerweile ist der Standard auch als Wi-Fi 5 bekannt. |
Wi-Fi 6, WLAN AX |
Wi-Fi 6 setzt erstmals auf eine Nummerierung der WLAN-Standards. Wi-Fi 6 ist also neue Bezeichnung für WLAN AX. Die WLAN-Generation fährt eine Reihe cleverer Tricks auf, um mehr Geräte mit schnellem WLAN zu versorgen. Dabei ist Wi-Fi 6 darauf ausgelegt, die zur Verfügung stehende Bandbreite im WLAN optimal zu verteilen. Mehr Informationen hat der Ratgeber zu Wi-Fi 6 für Sie. |
Wi-Fi 6E |
Wi-Fi 6E erweitert den bisherigen Wi-Fi 6 (802.11ax)-Standard und ermöglicht den Zugriff auf das neue 6-GHz-Band. Wi-Fi 6E übernimmt die effizienten Funktionen von Wi-Fi 6 und überträgt sie auf das 6-GHz-Band, um für mehr zusammenhängendes Spektrum und weniger Interferenzen zu sorgen. Mit Wi-Fi 6E können Unternehmen neue Anwendungsfälle abdecken, die Multi-Gigabit-Geschwindigkeiten wie High-Definition-Video erfordern. |
Wi-Fi 7 |
Wi-Fi 7 (IEEE 802.11be) ist der neueste Standard der Wi-Fi Alliance, der neue Funktionsmerkmale definiert. Wi-Fi 7 basiert auf Wi-Fi E (nutzt das 6-GHz-Band) und erhöht die Datenraten durch die Nutzung von 320-MHz-Kanälen. Außerdem wird nicht nur die Downloadgeschwindigkeiten erhöht, sondern auch die Reaktionsfähigkeit und Zuverlässigkeit. |